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Interview mit dem Start-up odacova

„Kundenfeedback ist das, was ein Start-up braucht, um zu wachsen“

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Erfahren Sie im Interview mit dem Start-up-Team von odacova wie künstliche Intelligenz die Ernährungsplanung verändert und was das Team antreibt.

Das Start-up-Team odacova besteht aus den drei Gründer*innen Timo Sievernich, Melina Geis und Robin Wiebusch. Die drei haben sich während ihres Studiums der Elektro- und Informationstechnik an der TU Dortmund kennen gelernt. Während sie fachlich aus demselben Gebiet kommen, ergänzen sich die drei durch ihre unterschiedlichen persönlichen Stärken. Timo bringt als CEO in dem Start-up die Entscheidungen voran, Melina behält als COO durch ihr Organisationstalent alle Termine im Blick und Robin bringt als CTO das nötige Webdev-Wissen mit, weshalb er die technische Leitung übernimmt.

Zusammen entwickeln die drei Gründer*innen eine softwarebasierte individuelle Ernährungsplanung, die alle Mikro- und Makronährstoffe abdeckt. Wie die Idee des Start-ups entstanden ist und wie ihre nächsten Schritte aussehen, verraten die drei im Interview.

Was steckt hinter dem Start-up „odacova“?

Timo: Wir entwickeln eine Software für personalisierte Ernährungsplanung, die sich primär an Veganer*innen und werdende Veganer*innen richtet und die Abdeckung von Mikro- und Makronährstoffen garantiert. Dabei fokussieren wir uns auf den erleichterten Übergang zum Veganismus zum Beispiel für Flexitarier*innen oder Vegetarier*innen, die ihre Ernährung weiterentwickeln wollen. Hier wollen wir mögliche Hürden aus dem Weg räumen, wie zum Beispiel die Sorge, dass durch den Verzicht auf tierische Produkte wichtige Nährstoffe fehlen könnten. Doch auch für Leistungssportler, chronisch Erkrankte oder besonders gesundheitsbewusste Personen, ist unsere Lösung interessant. Uns ist vor allem die gesundheitliche Komponente sehr wichtig. Dafür nutzen wir zwei Tools: Zum einen Blutanalysen und zum anderen künstliche Intelligenz, die Rezepte vorschlägt, die auf den individuellen Nährstoffbedarf zugeschnitten sind.

Was war Ihre Motivation zu gründen?

Timo: Ich sehe mich selbst als einen sehr weltoffenen und neugierigen Menschen, der gerne Sachen kreiert und Neues lernt. Dadurch treibt mich eine starke intrinsische Motivation zum Gründen an, da ich hier meine Werte ausleben kann und diesen gerecht werden kann.
Robin: Mein größter Motivator ist, dass ich gerne anderen Menschen helfen möchte. Finanzielle Gründe spielen sicherlich auch eine Rolle, aber an erster Stelle steht, dass ich durch das Start-up einen Mehrwert für andere bieten möchte.
Melina: Mein Ziel im Leben ist es einen positiven Abdruck zu hinterlassen und das wäre mit odacova die schönste Sache. Wir sind unser eigener Chef, haben einen zusätzlichen Anreiz durch die Zusammenarbeit in einem großartigen Team und können gleichzeitig anderen Menschen helfen und unser eigenes Interesse an einer veganen Ernährung und den erleichternden Weg dorthin ausleben.

War Ihnen schon früh bewusst, dass Sie selbst einmal gründen möchten?

Melina: Timo und ich hatten während unseres Bachelorstudiums an der TU Dortmund ein betriebswirtschaftliches Modul, in welchem wir ein IT-Produkt entwickeln und einen Businessplan schreiben mussten. Dies war jedoch sehr hypothetisch, hat uns aber damals schon viel Spaß gemacht. Die Grundidee war in dieser Vorlesung geboren und als dann das Ende unseres Studiums in Sicht war, haben wir uns dazu entschlossen dem weiter nachzugehen.
Timo: Durch unser Studium haben wir immer mehr Selbstvertrauen erlangen können. Unsere Zusammenarbeit als Team wurde gestärkt durch gemeinsame Projekte in unserem Studium oder auch das Lernen für Klausuren. Robin und ich haben zufällig an derselben Universität während eines Auslandssemesters studiert und haben dort zusammengefunden. Wir haben gemerkt, dass wir ein sehr gutes Team sind und wussten, dass dies nicht nach dem Studium einfach auseinander gehen sollte. Deshalb haben wir unsere Expertise in der IT mit unseren persönlichen Interessen kombiniert und daraus ist odacova entstanden.

Wie wollen Sie zukünftige Kunden auf Ihre Plattform aufmerksam machen?

Timo: Der Veganismus ist ein brandaktuelles Thema und die Anzahl an Veganer*innen steigt in den letzten Jahren stetig. Dadurch ergeben sich für uns unterschiedliche Vertriebswege. Zum einen durch Social Media und Influencer*innen, aber auch durch Challenges. Hier planen wir Kund*innen den Veganismus durch Gamification näher zu bringen und eine Motivation zu bieten. In dem zum Beispiel in der App sichtbar ist, wie nachhaltig ihre jetzige Ernährungsweise ist, wie viele Tiere sie hypothetisch gerettet haben oder auch wie viel CO2 sie einsparen konnten.

Wie sehen die nächsten Schritte in Ihrem Start-up aus? Was haben Sie sich für die nächsten Monate vorgenommen?

Melina: Ein To-Do ist, dass wir Investoren-Pitch-Ready werden, damit wir uns weiterhin auf unser Start-up konzentrieren können. Ansonsten planen wir den Marktstart unseres Produktes.
Robin: Außerdem arbeiten wir gerade an unterschiedlichen Vertriebs- und Absatzmodellen, um Zahlen zu erarbeiten, die wir erreichen wollen. Am 03.02.22 hatten wir mit unserem Prototyp einen ersten größeren Test in einer Vorlesung der TU Dortmund. Noch im ersten Quartal dieses Jahres sollen die ersten Nutzer*innen unseren Prototyp online testen können. Dafür können sich Interessent*innen auf unserer Webseite bereits in eine Warteliste eintragen. Im frühen Sommer soll dann eine Beta- Version der Anwendung launchen.
Timo: Das ist so weit unsere nächste Terminplanung. Vor allem Investoren sind bei uns ein großes Thema, da wir aktuell von dem Gründerstipendium NRW gefördert werden. Jedoch wollen wir schnell an den Markt, da nur so sichergestellt werden kann, ob unsere Software ein Problem für den Kunden löst, wofür er letztendlich auch Geld bezahlen würde. Kundenfeedback ist das, was ein Start-up braucht, um zu wachsen.

Die Förderung durch das Gründerstipendium stellt sicherlich einen ersten großen Erfolg dar in ihrem Gründungsprozess. Welche weiteren Erfolge konnten Sie bisher schon verzeichnen?

Timo: Das stimmt. Das Gründerstipendium NRW hat uns die finanzielle Möglichkeit gegeben ein Jahr lang unsere erste Geschäftsidee und unseren ersten Prototyp zu entwickeln. Ein weiterer Erfolg war die Zusage für die Teilnahme an dem cetup.INNOLAB. Hier hatten wir die Möglichkeit mit vielen anderen tollen Start-ups zusammenzuarbeiten und zu netzwerken. Hinzu kommt eine Vielzahl von sehr lehrreichen Workshops, an denen wir teilnehmen konnten oder auch die Möglichkeit weiterer externer Beratungen, wie zum Beispiel die Rechtsberatung.

Das cetup.INNOLAB ist ein Gründungsprogramm des CET. Konnten Sie noch anderweitig vom CET profitieren?

Melina: Angefangen haben wir mit dem Sprint (jetzt cetup.PREINC). Dies war unser Einstieg ins CET. So haben wir auch unseren Mentor Timo Kruse kennengelernt. Er ist eine wirklich große Stütze in unserem Gründungsprozess gewesen, da er uns immer wieder neue Perspektiven aufzeigt, oder auch wieder zurück in die Spur holt, wenn wir uns mal in irgendwas verrennen. Aber auch die neuen Mentoren von memoresa durch das cetup.INNOLAB, oder hilfreiche Kontakte und Tipps für das Gründerstipendium, beim CET kriegt man wirklich für alles einen Ansprechpartner. Ich glaube wir sind uns einig, dass wir nicht da wären, wo wir heute sind ohne das CET.
Robin: Dem kann ich nur zustimmen. Außerdem sind wir momentan dabei unser Team zu erweitern und hier ermöglicht uns das CET auch die Teilnahme an der Meet2Match Veranstaltung, um neue potenzielle Mitgründer*innen oder Mitarbeiter*innen kennenzulernen. Wir konnten zusätzlich noch über das CET eine Stellenanzeige stellen, die in ganz NRW Zulauf fand.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke in odacova und das Interview. Haben Sie zum Schluss noch einen Tipp an zukünftige Gründer*innen?

Timo: Wenn man einen Traum hat, den man leben will, dann sollte man diesen niemals aufgeben. Jedoch sollte man auf jeden Fall versuchen den Weg dorthin mit viel Leidenschaft und Spaß zu gestalten.
Robin: Dem will ich noch hinzufügen, dass man sich immer wieder vergegenwärtigen sollte, warum man ein Ziel verfolgt. Vor allem die emotionalen Hintergründe. Verfolge ich dieses Ziel, weil ich Angst vor der Zukunft habe, oder weil ich die Welt ein Stück verbessern möchte? Warum will ich das erreichen und passt es zu meinen eigenen persönlichen Wertvorstellungen?