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INTERVIEWS MIT TEAMS - CETUP.INNOLAB-BATCH 7

„Gründen ist nichts, was man mal eben macht.“

© CET | TU Dortmund
(v.l.n.re.): Mareike, Mike, Rebecca und Niko sind das Team hinter Funzel.

Erfahren Sie im Gespräch mit Rebecca und Mareike, wie wichtig erzählen im Alltag ist, was ein tolles Team ausmacht und wie es ist, als Frau zu gründen.

Hinweis der Redaktion: folgendes Interview ist eher ein Gespräch, in dem beide Gründerinnen ihre Geschichte und Idee fortlaufend erklären und ergänzen. Wir verzichten auf die übliche Umstrukturierung in strikte Frage-und-Antwort-Aufteilung, da dies den Fluss und das authentische Bild stören würde.

Was ist eure Vorgeschichte? Wie ging es los mit Funzel?
Rebecca: Also, zum beruflichen Background: ich bin Pädagogin. Und zur Gründung: ich bin alleine gestartet mit der Idee und habe dann gemerkt, dass alleine Gründen nicht so angenehm ist und ich gerne jemanden hätte, mit dem ich mich austauschen kann. Der erste Moment, in dem ich festgestellt habe, dass ich das nicht so gut ganz alleine machen kann, war beim Prototyping. Also habe ich beim Stellenwerk Stellen ausgeschrieben und jemanden gesucht, der Produktentwicklung und Elektrotechnik kann, zusätzlich eine BLW-Stelle und eine Marketing-Stelle. Gefunden habe ich schlussendlich einen Werkstudenten für die Prototyping-Stelle. Leider haben sich unsere Wege nach kurzer Zeit getrennt und ich war wieder alleine unterwegs mit der Idee.
Dann kam aber zum Glück Mareike dazu. Ich hatte in unserem regionalem Stadtanzeiger einen Artikel über mich zum Thema „starke Frauen“, wo meine Idee ein bisschen vorgestellt wurde.
Mareike: Auf der Titelseite!!! Du lagst quasi in jedem Treppenhaus im ganzen Umkreis. (lacht) Du erzählst das immer so, als wäre das ne Kleinigkeit.
Rebecca: (lacht), daraufhin hat sich Mareike bei mir via Instagram gemeldet, weil ich da immer ein bisschen was gepostet hatte und sie schrieb, dass sie die Idee toll findet und toll findet, was ich so mache. Dann kamen wir mehr ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass Mareike bereit wäre mitzugründen – und ja, so kamen wir dann zusammen.
Und so kam auch Mike zu uns – der dritte im Team. Mareike und er kannten sich aus vorherigen beruflichen Etappen und sie dachte, er passt gut zu uns. Dann gibt es noch Niko, den vierten im Bunde, unser Student, der aus der Elektrotechnik kommt und der in seinen Worten „einfach Bock hat, etwas zu basteln“ und der sich an die Umsetzung der Lampe macht.
Mareike: Mein Background ist wie folgt: ich habe BWL und Englisch studiert, bin viel gereist und habe nach dem Studium in Kommunikations- und Werbeagenturen gearbeitet und fand es da immer besonders spannend, wenn es um neue, innovative Ideen ging, die irgendwie vermarktet werden sollten. Das war immer mein sweet-spot, wo ich dann mithilfe von Design-Thinking und Co. diesen begleitenden Part für die jungen Unternehmen hatte. Dabei habe ich dann aber immer gedacht, dass ich das auch gerne für mich selbst machen möchte. Also Gründung und Co. war für mich immer ein Thema, aber ich wusste auch, dass ich da jemand passenden an meiner Seite für brauche und ich das nicht alleine übers Knie brechen will. Ich bin 2021 auch Mama geworden und hab dann gedacht, mit Vollzeitjob und Kind ist es nicht der richtige Zeitpunkt zu gründen.
Lustigerweise hatte mein Mann Rebecca getroffen, als er eines abends mit Freunden essen war – zu dem Zeitpunkt schrieben wir beide schon - und kam dann heim, erzählte total aufgeregt von Rebecca und ihrer Idee und meinte, dass das doch genau mein Thema wäre. Da dachte ich dann, dass das vielleicht doch der richtige Zeitpunkt ist und klar ist es schon ein Spagat, alles zeitlich zu managen. Aber ich bin einfach total begeistert, wie Rebecca die Idee von Funzel mit Herz und Seele und einfach allem was sie hat vorantreibt. Für mich braucht es aber genau das bei einer Gründung: jemanden, der so sehr daran glaubt, dahintersteht und der mit einem durch dick und dünn und durch alle Höhen und Tiefen geht und mich auch so mitziehen kann. Ich bin mir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, keine Frage. Aber es ist eben auch ein langer Weg und man braucht einen langen Atem und ich weiß nicht, ob ich das alleine hätte. Deshalb bin ich froh, mit Rebecca eine total starke Partnerin an der Seite zu haben. Wie sich das Team jetzt nach und nach aufbaut und man gefühlt immer wieder einen Quantensprung macht – das fühlt sich einfach gut an. Ich habe den Teams in der Beratung auch immer mit auf den Weg gegeben: ihr braucht eine Vision und dies und das – dabei braucht man vor allem jemanden, der die Idee in sich selbst verkörpern und mitreißen kann. Ich glaube einfach, dass zukünftig nur Unternehmen überleben können, die das in sich vereinen und denen man das anmerkt. Denn wenn man so überlegt, alle Firmen und Brands, die man so liebt, verbindet, dass man das den Gründer*innen anmerkt und abnimmt, dass die einfach vollkommen hinter der Idee stehen.

Wir haben uns vor kurzem auf einer Veranstaltung unterhalten und da habt ihr erzählt, dass ihr beide und auch Mike, dass ihr drei Eltern seid. Wart ihr quasi eure ersten Kund*innen und auf der Suche nach etwas wie Funzel?
Rebecca: Die Idee an sich wurde im Rahmen meiner Masterarbeit entwickelt. Der Impuls dazu kam aber wirklich aus dem privaten Raum. Mein Mann und ich bringen die Kinder immer zusammen ins Bett und lesen oder erzählen ihnen Geschichten. Häufig war es dann so, dass wir vor den Kindern eingeschlafen sind. Weil man dann so in der Geschichte ist, dass man sich irgendwie verliert und einschläft. Und beim Vorlesen gab es dann manchmal das logistische Problem, dass das Bett zwar groß genug ist, dass man irgendwie alle Kinder im Arm hat, dann hat man aber keine Hand mehr frei, das Buch festzuhalten und umblättern zu können. Und daraus entstand dann die Idee, dass wir gesagt haben „wie cool wäre es denn, wenn wir jetzt einfach Bilder an die Decke projizieren und daran entlang eine Geschichte entwickeln könnten?“ Und dann haben mein Mann und ich einfach rumgesponnen: Mmh, Beamer wäre doof, wie wäre es mit einer Taschenlampe? Die könnten wir auch mitnehmen zum Zelten, das wäre praktisch. Dann kam irgendwann der Punkt, an dem ich meine Abschlussarbeit schreiben musste und dann hab ich die Idee meiner Mentorin gepitched und erklärt, dass ich die Idee auch prima im pädagogischen Kontext anpassen könnte. Und wie Mareike vorhin meinte, wir sind eben mit vollstem Herzen dabei. Seitdem es Funzel gibt, kann ich auch kein Buch mehr wie vorher vorlesen – ich schaue immer direkt, wie meine Kinder die Geschichten aufnehmen oder wie die ein oder andere Formulierung so ankommt. Man ist eben drin im Thema, es ist unser Alltag. Wir leben die Idee einfach.

Was waren Hindernisse, die ihr bisher meistern musstest? Was hat euch während des Gründungsprozesses vielleicht genervt?
Rebecca: Manchmal gibt es für mich den Punkt, an dem ich denke „macht das alles Sinn? Kann ich Menschen dafür begeistern? Kommt das was ich fühle, oder das was ich mit der Idee vermitteln will, überhaupt an?“ Gerade im Start-up Bereich wird häufig eher nach dem Geschäftsmodell, dem Netzwerk und dem generellen Vorgehen gefragt. Der Stolperstein mag für mich auch daraus resultieren, dass ich nicht ursprünglich aus dem Bereich komme und die Bubble Start-up und Wirtschaft war immer weit weg für mich, da musste ich erst reinwachsen. Auch das Thema Team war so ein Stolperstein. Jetzt bin ich total zufrieden und glücklich, keine Frage! Ich hatte ja erzählt, dass ich anfangs noch einen anderen Werkstudenten an Bord hatte. Als wir dann gemerkt hatten, dass das nicht passt, war das schon ein Bruch. Ich hatte ja Zeit investiert und irgendwie auch mein Herz geöffnet und als das dann weg war, hatte ich schon Gedanken, was die Konsequenzen sein werden. Aktuell sind wir auch in einer Umbruchphase und schauen, wer will wo hin – jetzt gerade bin ich noch in der schönen Situation nicht Vollzeit zu arbeiten, habe mich gegen das Referendariat entschieden. Aber natürlich denke ich aus meiner Erziehung und Sozialisation heraus immer: „was ist, wenn es mit Funzel nicht klappt? Sind wir finanziell abgesichert?“ Da kommen manchmal einfach Zweifel auf.
Mareike: Und der Punkt, ob man alles unter einen Hut bringen kann. Also, können wir wirklich genug Zeit investieren, dass wir in dem Maße vorankommen, wie wir das gerne würden und brauchen? Da sind wir ziemlich agil unterwegs und versuchen immer wieder neue Wege, wie wir Meetings vereinbaren oder auch dokumentieren. Ab und an beneide ich die Teams, die gerade aus dem Studium heraus gründen – die haben ja quasi „nur“ das Studium, da beneide ich manchmal die Flexibilität, wenn man neben der Gründung keinen Vollzeitjob und keine eigene Familie hat.
Rebecca: Da muss ich einmal kurz einhaken. Zu dem was Mareike mit der Zeiteinteilung meinte: Wir hatten mal einen Punkt mit Funzel, da haben wir uns auf einen Inkubatoren beworben und dort sollte es ein zweitägiges Auswahlverfahren vor Ort geben. Wir sind da mit sehr viel Commitment rein, haben uns frei genommen, haben die Kinderbetreuung arrangiert, etc. damit wir die vollen zwei Tage bei diesem Verfahren dabei sein können. Und dann haben wir die Absage mit dem Feedback bekommen, dass man sich nicht sicher sei, ob wir genügend Zeit und Fokus investieren könnten wüssten wie das mit dem Gründen geht und das wir ja kleine Kinder hätten, deshalb sei das gar nicht machbar bei uns. Da haben wir uns überhaupt nicht ernstgenommen gefühlt. Das war schon ein großer Stolperstein oder ein Hindernis in der Gründung.
Oder auch, dass viele Programme ortsgebunden sind. Klar, ist es angenehmer vor Ort dabei zu sein, manchmal ist es aber terminlich einfach nicht möglich. Da finde ich eine Online-Option für Termine, Workshops und Co. gar nicht schlecht. Aber wenn die Option ausgeschlossen ist, dann wird man ja quasi ausgeschlossen von der Teilnahme und das ist einfach schade. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass viele aus dem Studium heraus gründen und nicht so wie wir, sagen wir, fest im Leben stehen. (lacht)
Mareike: Ja, eine gewisse Flexibilität wäre da toll. Meistens ist das so ein entweder oder. Also eher ein: Du musst die 80 Stunden Woche investieren und arbeite am besten nachts oder am Wochenende – und ich glaube einfach nicht, dass das der einzige Weg ist, ein Unternehmen aufzubauen. Ich möchte das zumindest nicht glauben.

Würdet ihr denn sagen, dass es weiblich gelesene Personen schwieriger haben zu gründen? Also, wenn ich mir so die gesamten Zahlen der Gründungen anschauen, ist es immer noch ein sehr geringer Anteil von weiblichen Gründer*innen. Würdet ihr sagen, es hängt damit zusammen, dass immer noch Frauen einen Großteil der Care-Arbeit inne haben und dabei dann Gründungen und Herzensprojekte unter den Tisch fallen?
Rebecca: Ich glaube, es ist eine Kombination. Zum einen ist es so, dass die Start-up-Bubble nicht so flexibel ist, wie sie es gerne wäre oder auch kommuniziert. Zum anderen sind Frauen emanzipiert, gehen arbeiten, kümmern sich um die Familie, sollen sich um sich kümmern und um den Partner, etc. - Ich glaube, es ist für Frauen schwieriger sich festen Rollen zuzuschreiben und dann zu sagen: „So, ich bin Gründerin. Und ja, ich bin auch Mama und Hausfrau. Aber Gründung ist Priorität.“ Wir haben eben immer noch ein Rollendenken und bei Männern ist es eben immer noch so, dass der Beruf irgendwie höher priorisiert wird. Da wird nicht in Frage gestellt, dass sie arbeiten gehen oder nicht. Ganz im Gegenteil, sie sind eher die Helden, wenn sie sich Elternzeit nehmen. Unsere Gesellschaft möchte, kann aber noch nicht völlig gleichberechtigt denken. Es ist durch die ganzen Strukturen einfach noch viel zu schwierig für Frauen und ich glaube auch, dass sich viele einfach nicht trauen. Ich hatte letztens noch ein Gespräch mit einer Gründerin, weil ich mit meinem Kind im CET war und sie sprach mich dann darauf an und meinte, dass sie nicht gedacht hatte, dass das möglich sei. Für viele ist es eben immer noch ein Ausschlusskriterium und viele denken, sie müssten erst gründen und dann Kinder kriegen oder Kinder kriegen und können dann nicht mehr gründen.
Mareike: Ich habe immer gedacht, Start-ups oder das Ökosystem generell, die müssten dieses Bewusstsein haben, also dass das möglich ist, weil sie ja die Welt von morgen gestalten. Mein Aha-Moment war dann aber wirklich das Auswahlverfahren bei dem einem Inkubator. Die haben sich Nachhaltigkeit in sämtlichen Bereichen auf die Fahne geschrieben – und da gehört soziale Gleichberechtigung für mich definitiv dazu - und dann bekommt man solch ein Feedback.
Es gehört zur Idee von Funzel und zur Authentizität der Idee dazu, dass wir Mütter sind und dass wir das Konzept und was dahinter steht einfach zu 100 Prozent transportieren können und auch müssen. Und ich bin mir fast sicher, dass Unternehmer*innen, die da keine kinderbezogenen Produkte vorgestellt haben, nicht danach beurteilt wurden, ob sie genug Zeit aufbringen können – auch wenn sie vielleicht Familie zu Hause haben. Bei Männern ist dieses Kriterium eher zweitrangig.

Was sind bisherige Erfolge, die ihr mit Funzel feiern konntet, oder auch Momente, auf die ihr besonders stolz seid?
Rebecca: Den größten Erfolg, den ich so empfinde, ist das positive Feedback von außen, das einfach erkannt wird, wie wichtig unser Kernthema ist. Wir wollen erzählen. Wir wollen signalisieren, wie wichtig erzählen ist, um uns selbst zu definieren, um in die Welt einzusteigen, um uns auszutauschen, um Gemeinschaft zu fördern. Das ist unser Ziel und das wird gesehen. Wir sind dabei auf lokaler Ebene eine Community aufzubauen, die parallel zum haptischen Produkt, der Funzel, die Idee dahinter teilt und transportiert. Wir haben lokal nun eine Stiftung und eine Familienbildungsorganisation, die uns quasi akquiriert haben, Workshops mit Eltern und Kindern zu halten. Das war übrigens ein Resultat aus einem Einzelcoaching für Sales, was wir hatten. Uns wurde da gesagt, dass wir alles haben, was wir mitbringen müssen um die Idee voranzutreiben und zu verbreiten – und da saßen wir in unseren Schlabberpullis und haben im Hintergrund die Babyflaschen aufgefüllt. Seit diesen Impulsen passiert ganz schön viel. Wir wollen dranbleiben, z.B. Webinare und einen Podcast zum Thema starten. Damit eine Community aufbauen, mit Leuten, die unsere Idee mögen und teilen und dann mit unserem Produkt vorpreschen.
Und das gerade hier ist irgendwie auch so ein schöner Aha-Moment: zu hören, was Mareike so sagt, hat mir schon so ein, zwei Tränchen ins Auge gebracht. Einfach zu wissen, dass da jemand ist, der an einen glaubt, an die Idee glaubt und das wir als Team da gemeinsam auf so einem guten Weg sind, ja, das ist einfach schön.
Mareike: Immer mal wieder so Impulse vom CET zwischendrin, wir waren ja z.B. Anfang November auf der Messe dabei (Anm. d. Red.: Der TU Start-up Award hatte einen Messebereich, in dem Start-ups ihre Ideen und Produkte vorstellen konnten.). Es war auf der einen Seite total aufregend, aber auch eben schön so außenstehendes Feedback zu bekommen. Klar haben wir das schon Freund*innen und Familie gepitcht, aber das war ja dann auch unsere wohlwollende Bubble. Und da war es eben noch einmal besonders schön, so außenstehendes, positives Feedback und Anregungen zu bekommen. Das ermutigt einfach total.

Was sollte man eurer Meinung nach denn mitbringen, wenn man gründen möchte?
Rebecca: Auf jeden Fall erst einmal den Mut, zum anders sein und aus der Komfortzone herauszutreten. Die Ausdauer, da auch dran zu bleiben und auch mit Herz dabei zu sein. Wie Mareike ja schon meinte, man muss hinter der Idee stehen.
Mareike: Der lange Atem, ja. Gründen ist eben nichts, was man mal eben macht.
Rebecca: Und ich denke da auch an Partnerschaft. Man braucht Menschen, die einen mittragen. Ob es jetzt innerhalb des Teams ist oder eben auch Partner*innen und die Familie, die hinter einem und der Idee stehen. Die einem dem Rahmen bieten, dass wir uns überhaupt so entwickeln, wie wir es tun.

Was ist eure Vision? Was sind eure nächsten Schritte?
Mareike: Ich glaube, was wir auch aus dem CET mitgenommen haben, ist das ganze Thema Community-Aufbau. Wir wollen mit Funzel quasi Erzähl-Influencer werden. (lacht). Ich hoffe, wir sind innerhalb der nächsten zwei Jahre soweit, dass wir ein fertig produziertes Produkt haben. Es muss nicht perfekt sein, aber Hauptsache wir haben schon ein Produkt und sind damit auf dem Markt. Einen Hauptteil meiner Arbeitszeit möchte ich einfach gerne damit verbringen, an Funzel zu arbeiten.
Rebecca: Ich wünsche mir, dass die Familien in zwei Jahren das Bewusstsein dafür haben, wie wichtig das Erzählen ist und der Wunsch entsteht, durch unseren Input, das in den Alltag zu integrieren. Das so dann der Bedarf nach einem Produkt wie der Funzel, das dabei unterstützt, entsteht und die Funzel im Alltag die Familien begleitet.

Wobei hat euch das CET geholfen? Was waren Vorteile, z.B. beim cetup.Innolab mitzumachen?
Rebecca: Ich muss da schon bei cetup.Preinc starten, ich habe ja wirklich alle drei Programme des CET durchlaufen. Preinc war für mich der Auslöser, ich habe Hilfe bekommen, meine Idee ernst zu nehmen und daran wirklich zu arbeiten. Und allgemein glaube ich, dass das CET sehr gut dabei unterstützt ein Netzwerk zu bilden, sich einen Überblick davon zu verschaffen, wie groß die Start-up Welt eigentlich ist. Die Infrastruktur, die ihr bietet ist einfach toll- alleine, dass wir jetzt hier sitzen, ein Interview in einem geschützten Rahmen führen. Wir kennen dich, es ist eine gute Stimmung und wir können uns jetzt einfach austesten.
Inhaltlich ist es im CET einfach toll, einfach als Mensch gesehen zu werden. Auch im cetup.Preinc waren z.B. so viele Ideen und Charaktere dabei und es wurde einfach jeder wertgeschätzt.
Im cetup.Innolab waren die Workshops und die Kontakte in die Businesswelt und ins Netzwerk einfach gute und wichtige Impulse für uns. Ich bin schon länger dabei – du merkst, ich steh hinterm CET, so wie ihr hinter uns. (lacht)
Mareike: Ich glaube, mir werden auf jeden Fall die Einzelcoachings in Erinnerung bleiben. Das war total wertvoll. Ich bin sehr gespannt, wie sich das jetzt noch für uns weiterentwickelt und setze viel Hoffnung darauf, von jemanden beraten zu werden, der in einer ähnlichen Branche unterwegs ist.
Also auf jeden Fall hat sich die Zeit, die wir darin investiert haben, sehr gelohnt.

Habt ihr noch was auf dem Herzen, was ihr loswerden möchtet?
Rebecca: Mmmh. Ich glaube, zu dem Stolperstein-Thema hätte ich noch was. Als ich noch so allein an meiner Idee gearbeitet habe, konnte ich mir die Zeit frei einteilen. Je mehr man jetzt so in die Tiefe der Gründung geht, ergibt sich in mir so ein gewisser Druck. Ich will zeigen, was möglich ist, dass wir das, „trotz“ unserer Lebenssituation schaffen können und wie gut wir und unsere Idee ist. Sobald ich Termine absagen muss, weil ich krank bin oder eines der Kinder krank geworden ist, habe ich immer das Gefühl „na toll, dass bestätigt ja jetzt schon das Bild, dass es mit Familie schwierig ist.“ Und das ist eine Richtung, die ich nicht mag und die ich nicht möchte. Ich könnte mir jetzt auch irgendwelche Ausreden überlegen und irgendwas anderes behaupten, aber ich will das offen und ehrlich kommunizieren, um auch einfach das Tabu aufzubrechen.
Und ja, wir stehen vor einigen Stolpersteinen und auch besonderen Herausforderungen, aber wir sind stark und wir meistern das alles.
Mareike: Ich glaube, diesen Druck verspüren viele Frauen – nicht nur in der Start-up-Welt. Dabei haben wir, dadurch dass wir so vieles gleichzeitig managen müssen und können, ja eigentlich eine Superkraft. Und eigentlich müsste genau diese Superkraft für viel, viel mehr Frauen in der Start-up-Welt sorgen, weil wir nicht nur multitaskingfähig sind, sondern weil wir einfach in wenigen Stunden viel effizienter arbeiten können, einfach weil wir unsere Zeit anders aufteilen müssen.
Man muss sich nur immer wieder vor Augen führen, dass das eine Superkraft ist und nicht einfach nur der nächste mental breakdown. (lacht)
Nein, zur Superkraft gehört eben auch, dass man Zuversicht hat. Egal wie schwierig eine Situation wirkt, die Lösung die man findet, auch weil man muss, die ist immer gut. Also die Zuversicht, dass egal was ist – es wird gut.