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„Spannendes Problem mit Echtdaten aus der Industrie"

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© TU Dortmund
Greenfactory Hackathon Coach und Jurymitglied Benedikt Böing.

Versteckte Energiefresser entlarven und grünere Industrie-Lösungen entwickeln, so das Ziel des "Greefactory Hackathons", der am 8. März startet. Wo er das größte Einsparpotenzial im Energieverbrauch sieht und was er teilnehmenden Teams mit auf den Weg geben möchte, verriet Hackathon Coach und Jurymitglied Benedikt Böing im Interview. Böing ist Doktorand für Data Science und Data Engineering und beschäftigt sich vor allem mit Anomalieerkennung und Explainable AI auf Zeitreihen.

Die Industrie ist nach dem Verkehrssektor in Deutschland der größte Energieverbraucher. In welchen Bereichen sehen Sie das höchste Einsparpotenzial?
Das Einsparpotenzial hängt vom jeweiligen Produktionsstandort ab. Häufige Energiefresser sind beispielsweise ineffiziente Maschinen und Heizsysteme oder eine hohe Ausschussquote in der Produktion. Um die Bereiche zu finden, in denen viel Energie gespart werden kann, ist ein gutes Verständnis des komplexen Systems der Produktionsanlage erforderlich.
 

Wo liegen Herausforderungen bei der Lösungsfindung?
Bevor Machine Learning Algorithmen angewendet werden können, muss das Problem modelliert und greifbar gemacht werden: Dazu wird das Problem genauer definiert und es werden Messmethoden entwickelt, mit denen evaluiert werden kann, ob und wie gut die entwickelte Lösung tatsächlich funktioniert. Darüber hinaus gibt es eine Reihe fachlicher Herausforderungen, die jedes Data Science Projekt mit sich bringt, darunter beispielsweise die Explorative Datenanalyse oder Datenaufbereitung.

Was erwartet die Teilnehmenden des Green Factory Hackathons?
Die Teilnehmenden können sich auf ein spannendes Problem mit Echtdaten aus der Industrie und eine steile Lernkurve freuen. Sie werden viel Input zu potenziellen Lösungsstrategien erhalten, um dann im Team gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln und zu implementieren. Aber vor allem kann die von ihnen erarbeitete Lösung direkt zur Reduktion des Energieverbrauchs und somit auch des ausgestoßenen CO 2 beitragen – was sicherlich auch eine gute Motivation ist.

Welchen Rat möchten Sie den Teilnehmenden mitgeben?
Einerseits würde ich den Teilnehmenden raten, sich innerhalb ihres Teams gut zu organisieren. Das ist unter Covid-Bedingungen natürlich besonders schwierig, aber meiner Meinung nach unerlässlich für den Erfolg. Auf fachlicher Ebene ist es aus meiner Sicht sehr wichtig, dass die Teilnehmenden ein möglichst gutes Verständnis für die Daten gewinnen, bevor sie blind vorgefertigte Algorithmen anwenden. Dabei sollten sie möglichst offen für verschiedene Lösungsansätze sein müssen, statt nach einem bereits bekannten Muster zu arbeiten.

Ich bin gespannt auf die Ergebnisse des Green Factory Hackathons und freue mich auf die Teams.

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