Erfolgreicher Auftakt zum „Zukunftsdialog“
„Durch den Zukunftsdialog möchten wir mit Unternehmen der Region in Kontakt treten“, sagte Rektor Prof. Manfred Bayer zum Auftakt der Veranstaltung. „Diesen Austausch halte ich für sehr wertvoll – sowohl für die Unternehmen, die sich zukünftigen Fachkräften vorstellen können, als auch für die Studierenden, die einen Einblick in regionale Firmen und die Zukunftsthemen, die diese bearbeiten, erhalten. Und wer weiß, vielleicht trifft heute eine Person hier schon ihren zukünftigen Arbeitgeber.“
CO2-Einsparungen durch effiziente Kreislaufwirtschaft
Dr. Ansgar Fendel stellte zunächst die international tätige REMONDIS-Gruppe vor, die in Lünen sitzt und auf zahlreichen Feldern aktiv ist: Recycling, Wasserversorgung sowie Abwasseraufbereitung und Industriedienstleistungen. Er bekräftigte, wie wichtig es sei, die Industrie schleunigst nachhaltig und klimaneutral umzubauen – ein Ziel, das auch Studierende und Wissenschaftler*innen der TU Dortmund beschäftigt. Die Corona-Pandemie und der Krieg gegen die Ukraine hätten zudem gezeigt, wie abhängig man von Rohstofflieferungen anderer Länder sei und wie fragil Lieferketten sein können. Die Industrie in Deutschland zu halten, hier weiterzuentwickeln und unabhängiger zu machen, sei daher entscheidend.
Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfälle zu vermeiden oder wiederzuverwerten. Als Beispiel für einen erfolgreichen Recycling-Kreislauf nannte Fendel Eisen-Schrotte. Mit dem sogenannten TSR40 hat REMONDIS ein klimafreundliches Stahlprodukt entwickelt, das aus Schrotten gewonnen und der Industrie im höchsten Reinheitsgrad wieder zur Verfügung gestellt wird. Damit können in der Stahlindustrie, die in Deutschland bislang für 6-7 Prozent der jährlichen CO2-Emmissionen verantwortlich ist, große Mengen CO2eingespart werden.
Fachkräfte verschiedener Disziplinen gefragt
Die Herausforderungen beim Recycling bestehen laut Fendel darin, dass die in Produkten verwendeten Materialien immer heterogener werden und sich ihre Zusammensetzung immer wieder ändert. Für einen erfolgreichen und effizienten Recyclingprozess sind daher genaue Kenntnisse der Materialien, aber auch der volkswirtschaftlichen Prozesse und des Verhaltens von Konsument*innen erforderlich. Zugleich werden die Recyclingabläufe immer digitaler und etwa die Sensortechnik mithilfe von Künstlicher Intelligenz verbessert. Dies zeigt, wie interdisziplinär die Arbeit von REMONDIS ist und dass für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft Fachkräfte aus ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Logistik über die Soziologie bis hin zur Informatik – benötigt werden.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten zahlreiche Interessierte, die zu der Veranstaltung in die Räumlichkeiten des CET gekommen waren, die Möglichkeit, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen und Fragen zu stellen. Der gemeinsame Austausch wurde anschließend bei Snacks und Getränken weiter fortgesetzt.
Der nächste Zukunftsdialog wird im Wintersemester stattfinden.