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NRW-Patent-Validierung

NRW fördert drei zum Patent angemeldete TU-Erfindungen

© jonny_caspari | unsplash.com
Mit dem Programm „NRW-Patent-Validierung“ fördert das Land Nordrhein-Westfalen zum Patent angemeldete Erfindungen an Hochschulen, um die Entwicklungslücke zwischen der Anmeldung des Patents und der Nutzung der Erfindung zu schließen. Ziel ist es, vielversprechende Hochschulerfindungen schneller und leichter auf den Markt zu bringen, damit diese früher von Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden können. In der zweiten Programmrunde waren gleich drei Erfindungen, die an der TU Dortmund entwickelt wurden, erfolgreich. Sie werden ab September mit jeweils bis zu 175.000 Euro gefördert.

In der zweiten Runde der von der Landesregierung ins Leben gerufenen „NRW-Patent-Validierung“ hat ein unabhängiger Beratungsausschuss insgesamt 15 Projekte zur Förderung empfohlen – diese reichen von Erdbebenschutz über Stromsensoren und Energiespeicher bis hin zu Quantentechnologien. „Die Fülle der Anträge zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Innovationskraft in unserem Land steckt: Nordrhein-Westfalen ist Vorreiter in Sachen Innovation! Wir möchten die marktorientierte Weiterentwicklung von Erfindungen fördern, die Verwertungschancen erhöhen und der Wirtschaft auf diese Weise den Zugang zu Innovationen erleichtern“, sagte Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. Sie betonte: „Wir brauchen zukunftsweisende Projekte, um den Transformationsprozess in NRW weiter voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft zu stärken. Ich freue mich sehr, dass wir dabei unterstützen können, viele klugen Ideen schneller auf den Markt zu bringen.“

Von der TU Dortmund werden drei Erfindungen auf ihrem Weg zur Marktreife unterstützt: Prof. Frank Jenau und Tobias Kuhnke von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik haben ein optisches Messverfahren entwickelt, das Temperatureffekte in Stromsensoren kompensiert. Prof. Stefan Tappertzhofen, ebenfalls von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, hat einen Ansatz zur vereinfachten Herstellung von Quantenstrukturen erfunden. Das dritte Projekt von Dr. Michael-David Fischer, Prof. Norbert Kockmann und Alexander Behr von der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen befasst sich mit der Entwicklung eines patentierten Wärmeaustauschers zur Energieeinsparung für Badduschen.

BiQsens: Optisches Messverfahren zur Kompensierung von Temperatureffekten in Stromsensoren
Ziel des Projekts BiQsens ist die Patentvalidierung eines neuartigen Messverfahrens, mit dem Temperatureffekte in Stromsensoren kompensiert werden können. Die isolationsarmen und ressourcenschonenden Sensoren sind notwendig, um den Leistungstransport durch Hochspannungsgleichstrom-Trassen zu messen. Mit Hilfe des optischen Messverfahrens sollen die Stromsensoren kostengünstiger und zuverlässiger werden. Ihr vermehrter Einsatz würde zudem einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten.

MemQuS: Für eine einfachere und kostengünstigere Fertigung von neuartigen Quantenstrukturen
Quantenelektronische Bauelementen mit einer geringen Fertigungstoleranz herzustellen, ist eine technische Herausforderung. Das Projekt MemQuS verfolgt deshalb einen Ansatz, mit dem neuartige programmierbare Quantenstrukturen zum Beispiel für die Quantensensorik oder das Quantencomputing mit deutlich einfacheren und kostengünstigeren Fertigungsprozessen hergestellt werden können.

Shower: Entwicklung des Prototyps eines Wärmeaustauschers zur Energieeinsparung für Badduschen
Badduschen sind der zweitgrößte Energieverbraucher im Haushalt. Zugleich ist Abwärme die größte ungenutzte Energiequelle. Um sich die Abwärme im Haushalt zunutze zu machen, entwickelt das Projekt Shower einen Prototyp für einen wartungsfreien Wärmeüberträger. Mit diesem soll die Abwärme nutzbar gemacht werden, wodurch über die Hälfte der Energie bei der Warmwassererzeugung eingespart werden könnte. Diese Technologie würde es ermöglichen, allein in Deutschland jährlich bis zu 10 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid einzusparen.


Das Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) der TU Dortmund hat die Forschenden bei der Antragstellung für das Validierungsprogramm unterstützt. Das Land NRW und die Europäische Union fördern die 15 Projekte im Rahmen des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt rund 2,3 Millionen Euro.

Beratung zum Thema Schutzrechte