Wie Neo-Ökologie eine Innovation aus dem Ruhrgebiet prägt
Die Boehringer Ingelheim microParts GmbH hat ihren Sitz im Dortmunder Technologiepark in direkter Nachbarschaft zur TU Dortmund und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter*innen. Sie ist eine Tochter des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim und fertigt am Standort Dortmund Inhalatoren wie den Tascheninhalator „Respimat“. Am Beispiel dieses Tascheninhalators veranschaulichte Dr. Raphael Krampe, Projektleiter Entwicklung Kombinationsprodukte bei Boehringer Ingelheim microParts, wie umweltbewusstes Handeln die Produktentwicklung beeinflusst: Der „Respimat“ wurde immer wieder optimiert, sodass er im Gegensatz zu seinen Vorgängermodellen mittlerweile ohne klimaschädliche Treibgase auskommt und in einer wiederverwendbaren Variante erhältlich ist.
Dies sei einer von zahlreichen Aspekten, mit denen das Pharmaunternehmen zu einer umfassenden, nachhaltigen Entwicklung im Sinne einer Neo-Ökologie beitragen möchte. Der Begriff bezeichnet laut Zukunftsinstitut einen großen gesellschaftlichen Veränderungsprozess hin zu einem ressourceneffizienten, nachhaltigen Wirtschaften. Der Megatrend geht demnach über traditionelle Umweltschutzmaßnahmen hinaus und integriert ökologisches Bewusstsein in verschiedene Aspekte des täglichen Lebens, der Wirtschaft und der Technologieentwicklung. Simone Schulz,Vorsitzende der Geschäftsführung der Boehringer Ingelheim microParts GmbH, erklärte, dass dadurch unternehmerisches Handeln und das gesamte Wirtschaftssystem fundamental neu ausgerichtet werden. Hauptmerkmale seien Interdisziplinarität, Nachhaltigkeit, Innovation und Technologie, aber auch gesellschaftliches Bewusstsein, Beteiligung und eine globale Perspektive.
Sie legte in ihrem Vortrag dar, dass Neo-Ökologie für Boehringer Ingelheim eine Selbstverpflichtung sei, die auch in ihrer Unternehmensstrategie verankert sei und mit entsprechenden Investitionen einhergehe. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung für Generationen umfasse Neo-Ökologie bei Boehringer Ingelheim drei Säulen: Gesundheit für Menschen und Tiere, Potenziale für Beschäftigte und die Gesellschaft sowie Verantwortung für die Umwelt. In diesen Bereichen habe das Unternehmen zahlreiche Ziele bis 2030 definiert. Schulz betonte, dass es wichtig sei, die Beschäftigten und die Gesellschaft für die vielfältigen Facetten einer nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren, sie aufzuklären und zu motivieren, nicht aber zu missionieren.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten zahlreiche Interessierte, die zu der Veranstaltung in den großen Hörsaal im Seminarraumgebäude gekommen waren, die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Der gemeinsame Austausch wurde anschließend bei Essen und Getränken weiter fortgesetzt. Der nächste Zukunftsdialog wird im April stattfinden.