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Interview mit Daan Apeldoorn

„Ausdauernd und hartnäckig bleiben“

Die KI-Arbeitsgruppe der Abteilung Medizinische Informatik am IMBEI. Von links: Daan Apeldoorn, Dativa Tibyampansha, Dr. Torsten Panholzer © Gerrit Toenges
Die KI-Arbeitsgruppe der Abteilung Medizinische Informatik am IMBEI. Von links: Daan Apeldoorn, Dativa Tibyampansha, Dr. Torsten Panholzer

Vor 3 Jahren hat Daan Apeldoorn mit dem AbstractSwarm-Projekt den 2. Platz beim Wissenschaftswettbewerb „Forum Junge Spitzenforscher“ belegt. Inzwischen wird das Projekt an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz weiterentwickelt. Wie er vom Wettbewerb profitiert hat und was er jungen Forscherinnen und Forschern rät, erzählt er im Interview.

Vor 3 Jahren habt ihr mit dem AbstractSwarm-Projekt den 2. Platz beim Wissenschaftswettbewerb „Forum Junge Spitzenforscher“ belegt. Wie habt ihr vom Wettbewerb profitiert und was ist seitdem passiert?

Der Wettbewerb und die damit verbundene Förderung waren eine sehr große Motivation am Ball zu bleiben und das Projekt nicht aus den Augen zu verlieren. Ein großes Dankeschön an das CET und die Stiftung Industrieforschung für diese tolle Unterstützung! Inzwischen wird das Projekt am Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) in der Abteilung Medizinische Informatik an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit meiner Beteiligung weiterentwickelt. In diesem Zusammenhang ist geplant, das AbstractSwarm-System zur agentenbasierten Optimierung von Krankenhausprozessen einzusetzen. Dadurch ist es unter anderem möglich, das System technisch zu aktualisieren, zu erweitern und zukünftig auch auf dem Feld der Künstlichen Intelligenz weiterzuentwickeln.

Dem IMBEI und insbesondere der Medizininformatik und dem Team unserer KI- Arbeitsgruppe sei daher an dieser Stelle ein besonders großes Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit ausgesprochen!

Welche Herausforderungen sind euch in der Entwicklungsphase begegnet und wie konntet ihr sie lösen?

Neben der Herausforderung technisch auf einem aktuellen Stand zu bleiben, bestehen weitere Herausforderungen darin, das AbstractSwarm-System inhaltlich weiterzuentwickeln, Anwendungsfälle dabei nicht aus den Augen zu verlieren und gleichzeitig innovative Weiterentwicklungen wissenschaftlich zu kommunizieren. Auch das Beantragen von Fördermitteln gehört in diesem Zusammenhang natürlich dazu. Das alles unter einen Hut zu bringen ist eigentlich die größte Herausforderung.

Wir begegnen diesen Herausforderungen mit der fortlaufenden Weiterentwicklung des Systems und der Aufteilung von Aufgaben im Team. Vor allem durch die Nähe zur Mainzer Universitätsmedizin und damit verbunden auch zur Johannes Gutenberg- Universität ist sowohl der Bezug zur Praxis als auch zur Forschung gewährleistet: Die denkbaren Anwendungsfälle im klinischen Bereich reichen von der Erstellung von Arbeits- und Therapieplänen über die ökonomische Nutzung von Ressourcen (wie OP-Sälen und Geräten), bis hin zur Verbesserung von Transportwegen auf dem Klinikgelände. Gleichzeitig bietet gerade die Medizininformatik durch die Digitalisierung des Gesundheitswesens ein stimulierendes wissenschaftliches Umfeld zur Förderung des Projekts, sodass einer unserer Teammitglieder derzeit seine Promotion im Rahmen des AbstractSwarm-Projekts planen kann. Das forschungsorientierte Umfeld am IMBEI und der Mainzer Universitätsmedizin tragen somit maßgeblich dazu bei, den Spagat zwischen den unterschiedlichen Herausforderungen zu schaffen.

Welchen Rat würdet ihr anderen Forscher*innen und Erfinder*innen mitgeben, die noch am Anfang stehen?

Das AbstractSwarm-Projekt hat von den ersten Ideen bis jetzt eine recht lange Entwicklung hinter sich. Ein Rat wäre daher auf jeden Fall ausdauernd und hartnäckig zu bleiben:

Forschung ist sehr vielfältig und genauso vielfältig können die Erfahrungen sein, die man im Laufe der Zeit mit einem Projekt macht.
Von Rückschlägen sollte man sich nicht entmutigen lassen, sondern sich auf die Ideen seiner Forschung konzentrieren und diese herausstellen.

Das Wichtigste ist, ein passendes Umfeld zu finden, in dem das Projekt in einem netten Team wachsen kann.
Extrem hilfreich ist es, dazu einen starken Partner zu finden, der ein solches Umfeld und im besten Fall auch ein geeignetes Netzwerk bietet. Das ist natürlich nicht ausschließlich selbst beeinflussbar und bedarf auch einiger passender Umstände.